Das Projekt
Im Fokus : Archiv und Fotografie


Das Steiermärkische Landesarchiv, in seiner ursprünglichen Form 1868 unter dem Archivdirektor Josef von Zahn (1831-1916) durch die Zusammenlegung des Landschaftlichen Archivs und des Archivs des Joanneums entstanden, sammelt, bewahrt und erschließt die schriftlichen und bildlichen Quellen aus mehr als tausend Jahren steirischer Geschichte.
Dem Bild als historischer Quelle wird dabei seit den 1860er Jahren eine wichtige Rolle eingeräumt. Die in dieser Zeit angelegte „Ortsbildersammlung“, die „Porträtsammlung“ und die „Historische Bildersammlung“ enthalten Stücke in unterschiedlichsten Techniken, darunter auch Fotografien.
Durch diese Sammeltätigkeit kurz nach der „Geburtsstunde“ der Fotografie 1839 sind viele sehr frühe Fotografien in die Bestände des Hauses gelangt. Der Fotobestand wurde seither ständig ergänzt und erweitert. Zum einen, da Fotos mit anderem Archivgut ins Landesarchiv übernommen wurden (z. B. Nachlässe), zum anderen durch den Erwerb größerer Sammlungen wie z. B. das Bildarchiv der Tageszeitung „Neue Zeit“.
Die in den Beständen des Steiermärkischen Landesarchivs verwahrten Fotografien werden seit jeher von Wissenschaft und Forschung genutzt. Wurden bisher in den Ausstellungen des Landesarchivs bildliche Dokumente, darunter auch Fotografien, als Teil der Gesamtdarstellung eines Themas entweder als Quellenmaterial oder als Illustration und zur Untermauerung historisch relevanter Aussagen präsentiert, so entstand 2010 die Idee, erstmals in der Geschichte des Hauses dem Thema Fotografie eine eigene Ausstellung zu widmen.

Unter dem Titel Ein.Blick. Die fotografischen Bestände des Steiermärkischen Landesarchivs fand von Juni 2011 bis Dezember 2012 im Steiermärkischen Landesarchiv in Graz eine Ausstellung statt, die sich mit den fotografischen Beständen des Archivs auseinandersetzte und dies aus fotohistorischer Sicht.
Die Schau war Kernpunkt des auf zwei Jahre angelegten Projektes Im Fokus: Archiv und Fotografie.

Ein wesentlicher Bestandteil des Projektes war bzw. ist die Präsentation einer Fotografie des Monats.
Die Fotografie des Monats ist als Ergebnis einer vertiefenden Arbeit mit ausgewählten Fotografien im Archivbestand zu sehen. Die virtuelle Präsentation der Fotografie des Monats fand ihre Entsprechung im Foyer des Steiermärkischen Landesarchivs. Hier wurden die Fotografien analog zur Präsentation in der Website im Original gezeigt.

Ein weiterer Teil des Projektes war eine
Reihe von Workshops, die sich mit der täglichen Arbeit mit historischen Fotografien in Archiven beschäftigte, d.h. mit der Identifizierung (historischer) fotografischer Verfahren, mit technischen, konservatorischen und inhaltlichen Fragen.
Ein Workshop war einem speziellen Thema, nämlich der „illustrierten Postkarte“, gewidmet.

Auch die Steirischen Archivtage 2011 und 2012 waren auf das Projekt abgestimmt und behandelten Themen, die mit dem Umgang mit Fotografien in öffentlichen Archiven zu tun haben.

Und schließlich war, als attraktive Einstimmung der Ausstellungsbesucherinnen und -besucher auf das Thema historische Fotografie, im Foyer des Archivs eine begehbare Camera obscura installiert.
Sie ist über die Ausstellung hinaus bis März 2014 weiterhin zu sehen und zu „erleben“.

Als Abschluss des Projekts konnte im Mai 2016 in Fortsetzung der Arbeit an der Ausstellung und der Fotografie des Monats die Publikation Ein.Blick. Ausgewählte Fotografien aus dem Steiermärkischen Landesarchiv präsentiert werden. In der Publikation werden die fotografischen Bestände des Landesarchivs anhand von 20 ausgewählten Fotografien exemplarisch vorgestellt.

>> Das Buch "Ein.Blick. Ausgewählte Fotografien aus dem Steiermärkischen Landesarchiv


>> Programm Steirischer Archivtag 2011 als Download
>> Programm Steirischer Archivtag 2012 als Download